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Was ist LDAC? Wann hilft es dir?

Aktualisiert am: , von Marco Kleine-Albers

Bei Produkten von Sony und auch bei deren Bluetooth-Lautsprechern wird manchmal angegeben, dass diese über LDAC verfügen. Doch was ist LDAC eigentlich, wieso gibts das fast nur bei Sony und bringt es mir was? All dies erfährst du in diesem Artikel.

Bluetooth-Lautsprecher - Was ist LDAC?
Marco Kleine-Albers
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Was ist LDAC

LDAC ist ein proprietärer Audio-Codec (Audiocodiertechnologie) von Sony! Er erlaubt hochauflösendes Streaming über Bluetooth mit Datenraten von bis zu 990 kbps bei 32 bit/96 kHz.

SBC dagegen, das ist der Bluetooth Standardcodec, ermöglicht meist nur 342 kbit/s für und 345 kbit/s bei Stereo. LDAC erlaubt also fast dreimal so viel Datenrate wie SBC.

Es gibt drei LDAC-Modi:

  • Quality: 990kbps
  • Normal: 660 kbps
  • Pirorität auf Verbindung: 330 kbps (gleich wie SBC)

Es geht hier also um die Datenraten, die zum Übertragen von Daten verwendet werden. Die Daten sind im Fall von Bluetooth-Lautsprechern der Ton bzw. unsere Musik.

LDAC Alternativen

Man könnte grob sagen, dass LDAC eine Konkurrenz zu aptX/aptX-HD ist.

Datenraten der Codes

Coded Datenrate
SBC 345 kbit/s (@ 48 kHz)
L3C Wird wohl der Nachfolger von SBC und ist deutlich besser mit selber Bitrate. Ab Bluetooth 5.2.
aptx 384 kbit/s (@ 48 kHz)
aptx HD 576 kbit/s (24 bits @ 48 kHz)
LDAC normal 660 kbit/s 
LDAC Quality 990 kbit/s 
LDAC-Verbindungspriorität 330 kbit/s 

Die Samplingrate von CDs liegt 44,1 KHz/16 bit.  44.1 kHz * 16 bits * 2 Kanäle = 1.411,2 kbit/s

Info: Die Abtastrate (auch Samplingrate oder Bitrate) wird in Kilobit pro Sekunde angegeben, kurz kbit/s.

Wann macht LDAC überhaupt Sinn?

Damit wir LDAC voll ausnutzen können, müssen die Quelldateien, in dem Fall unsere Musikdateien auch in einer entsprechenden Datenqualität vorliegen. Schauen wir uns ein paar Beispiele an:

  • MP3 Datei mit 256 kBit/s 
  • FLAC mit 700 kBit/s (siehe Info zu FLAC)
  • ALAC mit (Apple Lossless Audio Codec)

Es gibt verlustfreie Formate(lossless) und verlustbehaftete. FLAC ist verlustfrei und MP3 dagegen verlustbehaftet. FLAC komprimiert zwar auch die Daten, es ergeben sich dabei aber keine Verluste von Daten! Die Daten werden in ihren Inhalten nicht verändert, sondern quasi nur kleiner. Hier sind die kBit/s also theoretisch egal, sie sind aber deutlich höher als bei Formaten, die verlustbehaftet sind (mp3, ogg usw.)

MP3 komprimiert verlustbehaftet und dabei gehen Daten verloren, wodurch die Datei kleiner wird.

 

Du erkennst jetzt auch, dass du für die sinnvolle Nutzung von LDAC erst einmal die passenden Musikdateien in einem verlustfreien Format benötigst. Eine 256 kBit/s MP3-Datei mit LDAC zu übertragen hat wenig Vorteile gegenüber SBC, da bei SBC (bis zu 345 kbit/s) die Datenrate schon nicht ausgereizt wird.

Info: Wenn du LDAC sinnvoll nutzen willst, dann solltest du auf verlustfrei komprimierte Musikdateien wie FLAC, ALAC etc. setzen!

Der Lautsprecher hat LDAC, los gehts?

Ganz so einfach ist es nicht, denn das Abspielgerät muss auch LDAC fähig bzw. LDAC codieren können sein. In den meisten Fällen wird das ein Smartphone sein. Aber es gibt gute Nachrichten, denn seit Android 8.0 ist der LADAC-Code standardmäßig dabei. Ob ein Smartphone LDAC fähig ist, lässt sich aber auch jederzeit über die DEVELOPER-Optionen prüfen. Wie man diese aktiviert solltet ihr für euer Modell googeln, denn das ist immer leicht anders.

Audio-Codes - LDAC unter ANDROID
 

Bei meinem Redmi 9s muss man die MIUI-Version 7-mal antippen, ein Infotext erscheint.

Höre ich den Unterschied überhaupt?

Jetzt wird es nicht so ganz einfach. Jeder Mensch ist anders und es hört nicht jeder gleich. Grob kann gesagt werden, dass das Hörvermögen bei den meisten Menschen mit dem Alter abnimmt. Wir hören so etwa 16 Hz bis 20.000 kHz. Diese Angabe spielt deswegen eine Rolle, weil Formate wie MP3-Datenrate sparen in dem sie z. B. ab 18.000 Hz abschneiden und alles darüber weg ist. Youtube macht das bei der Videocodierung übrigens auch so. FLAC und verlustfreie Formate machen das nicht. Soviel kurz dazu.

Ein weiterer Punkt ist das Ausgabegerät. Wenn wir hier nicht so gute Treiber (Lautsprecher) verbaut haben, hilft es auch nichts groß auf LDAC zu achten. Das Equipment muss also zusammenpassen.

Ich kann dir also nicht sagen, ob du jetzt durch LDAC eine bessere Musikqualität feststellen wirst. Ich persönlich kann zwischen 320 kBit/s über SBC und LDAC mit einer FLAC Datei nicht so wirklich einen Unterschied feststellen. Zumindest nicht auf den Geräten, die ich bisher in Händen hatte.

Bluetooth-Lautsprecher sind ohnehin meist eher klein und nicht mit HiFi-Anlagen oder Lautsprechern für tausende Euros vergleichbar. Das sollte bedacht werden.

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