Direkt zum Inhalt

Wie ich teste

Mein Testverfahren

Ich drehe zu jedem Bluetooth-Lautsprecher ein ausführliches Video und erstelle außerdem eine Bildergalerie mit FullHD Bildern. Die Bilder mach ich alle immer selbst und daran könnt ihr auch erkennen, dass ich den Lautsprecher auch wirklich zum Testen bei mir hatte. ​Da die Da die Klangbewertung immer subjektiv ist, habe ich mich dazu entschieden zusätzlich noch einen Analytischen-Ansatz zu machen. Natürlich besitze ich hier kein Tonstudio aber ich habe für mich selbst ein Testverfahren entwickelt, welches ich auch nun hier transparent vorstellen werde.

Info: Das Testverfahren soll die Unterschiede zwischen den Lautsprechern abbilden und Schwächen aufzeigen. Das Testverfahren ist nicht dafür gedacht den tatsächlichen Frequenzgang zu messen.

Ich bewerte Klangqualität immer selbst (Hörproben)!

Die Bewertung der Klangqualität nehme ich mit einigen Musikstücken (in FLAC) verschiedener Genres vor. Dies sind:

  1. Pop: Suzanne Vega - Gypsy (Gutes Lied mit weiblichem Gesang und Band)
  2. Klassik/InstrumentalMaxence Cyrin​ - Where Is My Mind (pixies Piano Cover)
  3. Metal (Metalcore)Bullet For My Valentine - Waking The Demon (Schlagzeug, E-Gitarren, Gesang und ein bisschen Scream)
  4. Techno/TranceAlice Deejay - Better Off Alone (Melodisches altes Trance Lied)
  5. Rap/Hip-Hop: Dr. Dre feat. Snoop Dogg - The Next Episode (Oldschoolrap mit Bassline und zwei Rappern)
  6. Elektronik: Avici - Wake me up (Gitarre und Gesang am Anfang, dann Wechsel zu elektronischen Beats)

Ich setze mich für den Test etwa 1,80 Metern entfernt vom Lautsprecher,  frontal und mittig, auf einem Stuhl. Den Lautsprecher stelle ich auf einen 80 cm hohen Tisch und richte den Lautsprecher dann auf meinen Kopf aus, so dass er auf mein Gesicht zeigt. Dazu schiebe ich je nach Lautsprecher ein Holzstück unter die Vorderkante des Lautsprechers um den Winkle zu ändern.

Ich kann euch die Lieder hier leider nicht zur Verfügung stellen (Copyright). Aber wer bei Youtube sucht der wird fündig :)

Nachtrag 15.09.21: Neue Track mit eine Genremischung für Testaufnahmen.

Analyse auch mit Pink-Noise und Frequenzanalysen auch in log und linear hinzufügen. Notiz, hier -12 Ausschlag in Audacity.

Das Equipment: Frequenz Analyse

Vorweg einige wichtige Gedanken und Informationen zum Equipment, dem Grundgedanken und dem Raum in dem die Aufnahmen gemacht werden. 

Raum: 5 mal 6 Meter. Im Raum befinden sich mehrere Schränke, ein Bett, ein Sofa. Vor jeder Wand steht ein Schrank. Es handelt sich also um ein normales Zimmer (sehr vollgestellt), nicht um einen akustisch optimieren Raum. Ich bewerte die Tonqualität also unter realistischen Verhältnissen, so wie ihr sie auch zu Hause habt. Der Raum ist außerdem sehr leise (ca. 25 dB) und es ist nur ein PC Lüfter zu hören.

Bluetooth-Gerät: Ich spiele die Musik von einem Motorola G2 ab, welches AptX fähig ist.

Lied: Avici - Wake me up

​Mikrofon: Samson G-Track (Großkondensatormikrofon)

Abstand vom Mikrofon zum Lautsprecher: 50 cm. 50 cm deshalb, weil die Amplitude so in einem guten Ausschlagsbereich ist und ich die Aufnahmen nicht normalisieren möchte, sondern original so wie die Aufnahme ist analysieren will). Der Abstand ist vom Lautsprecher bis zur Vorderkante des Mikrofonkorpus gemessen.

Ausrichtung: Der Lautsprecher und das Mikrofon sind parallel auf einer Höhe ausgerichtet.

Die Lautstärke: Die Lautstärke des Lautsprechers wird mittels Mikrofon und Audacity so eingestellt, dass der Ausschlag bei -18 bis -12 (siehe Bild) dB liegt. Dazu habe ich den ersten Gitarrenriff der Datei Avici - Wake me up.flac geloopt. Das sind, mit der Sound Meter App für Android gemessen, 70(+-2) dB bzw. dB SPL. 

 

Update 22.20.2020

Neues Handy, Pegel entspricht hier 75 dB+-2 (altes Handy bei selber Lautstärke hatte eben 70+-2). Neuer Wert muss also bei 75 liegen.

 

Info: Mir ist klar, dass die App nicht so genau misst wie ein Messgerät, aber es geht hier nur darum immer dieselbe Lautstärke zu haben, egal ob diese 100% genau ist oder nicht. 

Notiz für mich: Audio immer so schneiden, dass es bei Sekunde 3 beginnt. Davor Stille​. Schnitt bei Minute 2:02. ( +-  eine halbe Sekunde)

 

Die Aufnahme

Die Ausgabe des Lautsprechers wird mit Audacity 2 Minuten aufgenommen. Anschließend wird die Funktion "Plot-Spektrum" bzw. "Frequenzanalyse" aufgerufen. Dort sehe ich dann die Analyse als Graphen, welchen ich mit in die Testberichte packe und aufgrund dieses Graphen, dann eine weitere Analyse bzw. Bewertung der Klangqualität erstelle. Die Aufnahme exportiere ich außerdem (als FLAC) in das Programm Spek und erzeuge dort ein Spektrum.

Spek: http://spek.cc

Audacity: http://www.audacity.de/

Info: Es geht hier nicht darum den Ton des Lautsprechers total korrekt aufzunehmen, sondern darum im Vergleich mit anderen Lautsprechern die Schwächen erkennen zu können!

Was genau macht das Plot Spektrum (Frequenzanalyse)?​

Die Funktion "Plot-Spectrum" analysiert die Tonspur und konvertiert diese zu einem Graph der Frequenzen. Die Horizontale Achse sind die Frequenzen und die vertikale Achse sind die dB Werte. Wer alles detailliert wissen will kann es in der Dokumentation von Audacity nachlesen: http://manual.audacityteam.org/man/plot_spectrum.html

Wie liest man die Graphen (Plot-Spektrum/Frequenzanalyse)? Die Graphen verstehen



Wharfedale Diamon 10.1 Frequanzanalyse

​Der beste Lautsprecher den ich persönlich besitze ist wie gesagt der Wharfedale Diamond 10.1. Diesen nutze ich als Referenzlautsprecher.

Wieso sind die dB Werte negativ? Der dB ist negativ, weil der Wert zu einem Referenzwert steht. Der Werte der sich 0 näher ist lauter, d.h -20 dB sind lauter als -40dB und -70dB sind leiser als -50dB.
Weitere Infos: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Bel_(Einheit)#Definition_von_Bel_und_Dezibel

Mehr dB heißt jetzt nicht direkt schlechter oder besser. Deswegen nehme ich immer das gleiche Lied mit demselben Abstand und derselben Lautstärke. Denn nur so kann man die Graphen vergleichen und Schwächen erkennen.

 

Die Energie (dB) Wert fällt mit steigender Frequenz in der Regel ab. Optimal wäre ein gerade verlaufender Graph. Dann würde der Lautsprecher alles genau so wiedergeben wie aufgenommen. Das gibt es aber in der Praxis so nicht. Heftige Ausreißer im Graphen sind also schlecht. Einen guten englischen Artikel mit detaillierten Infos gibt es hier: http://www.ecoustics.com/articles/understanding-speaker-frequency-response/

iClever BTS02

Oben sehen wir die Frequenzanalyse des iClever BTS02. Ich habe diesen Lautsprecher extra gewählt, weil er gerade einmal 15 Euro kostet und sich hauptsächlich zum Telefonieren eignet. Hier kann man den Unterschied des Graphen im Vergleich zum Wharfedale 10.1 nämlich gut sehen.

Im Vergleich zum Wharfedale 10.1 sehen wir hier viel stärkere Schwankungen. Im Bereich von 6500 gibt es beispielsweise einen massiven Einbruch. Der BTS02 schwächelt auch im Bass, was kein Wunder ist, denn er ist nur 6 cm x 6 cm x 7 cm groß.

Beispiel Xtreme 3(schwarze Linie) im Vergleich zum Wharfedale 10.1

 

Welche Bedeutung haben die Frequenzen (Hz)

Sub Bass, gefühlter Bass

Der Sub-Bass reicht von ca. 20 Hz bis 60 Hz. Diese Frequenzen werden eher körperlich wahrgenommen.  

Bass 

Der Bass reicht von ca. 60 Hz bis 250 Hz. In diesem Bereich können wir den Bassrhythmus hören.

Untere Mitten

Der Bereich der unteren Mitten liegt bei etwa 250 Hz bis 500 Hz. Bass-Präsenz Bereich.

Mitten

Die Mitten befinden sich im Bereich von etwa 500 Hz bis 2kHz. Die mitten sind mit einer der wichtigsten Frequenzbereiche. Hier hören wir viele Instrumente und die menschliche Stimme ist in diesem Bereich auch sehr präsent.

Obere Mitten

Die oberen Mitten liegen zwischen 2 kHz bis 4kHz. Auch die oberen Mitten spielen eine große Rolle, denn hier ist das menschliche Ohr besonders empfindlich auf Änderungen.

Präsenz

Der Präsenz-Breich reicht von 4kHz bis 6kHz. Lässt die Musik nahe erscheinen. Wenn hier zu wenig Präsenz ist, dann hört sich die Musik an als käme sie aus der Ferne.

Brillianz (Höhen)

Der Brillianz-Bereich beginnt bei 6kHz und endet bei 20 kHz. Viele Menschen hören allerdings nicht bis 20 kHz, sondern da ist schon bei 16 kHz Schluss. Dieser Bereich gibt der Musik eine Klarheit und Detail. Dieser Bereich ist oft nur bei qualitativ hochwertigen Lautsprechern wirklich gut.

Welche Frequenzen hört der Mensch: Welchen Frequenzbereich höre ich überhaupt (inklusive Hörtest mit verschiedenen Frequenzen)?

Info zu Dezibel (dB)

Bei Dezibel (dB) ist es wichtig zu wissen wie wir eine Veränderung des Wertes wahrnehmen. Erhöht sich der Wert um +10 dB so wird die Lautstärke subjektiv etwa doppelt so laut empfunden. 90dB werden also subjektiv, doppelt so laut empfunden wie 80 dB.

Welches ist der beste Lautsprecher den ich besitze?

Den bzw. die besten Lautsprecher die ich besitze sind die Wharfedale Diamond 10.1 an einem Yamaha AVR RX V377. Ich erzähle euch das nicht um anzugeben, sondern damit ihr eben wisst, wo ich den besten Klang hören kann (als Referenz). Den Klang bewertet man nämlich Subjektiv, in Relation zum besten Equipment das man besitzt.

Was bewerte ich?

Die wichtigsten Bewertungskriterien für mich sind:

  1. Verarbeitung
  2. Klang
  3. Preis- Leistung
  4. Funktionsumfang (Anschluss, NFC etc.)

Eine Bewertung ist immer abhängig von Kriterien die festgelegt werden müssen. Ich könnte beispielsweise sagen "wasserdicht" gibt +1. Jetzt ist es aber so, dass dieses Kriterium für manchen von euch vollkommen unwichtig ist. Ich gehe deswegen in den extrem ausführlichen Testartikeln und Videos immer detailliert auf alle möglichen Details ein. So könnt ihr euch vor allem auch gut euer eigenes Bild machen. Einfach nur blind nach irgendwelchen Sternen oder Noten gehen ist nie empfehlenswert (auch wenn ich auch Sterne vergebe). Ich empfehle euch immer die Artikel zu lesen und/oder die Videos anzusehen und dann alles im Zusammenhang zu betrachten.

Wieso bewerte ich das Design und die Bedienung nicht direkt?

Ich habe mich absichtlich dafür entschieden das Design nicht mit in die Bewertung einfließen zu lassen, weil das Design ein absolut subjektives Kriterium ist. Die Bedienung bewerte ich auch nicht direkt, sondern gehe auf alles im Artikel ein. Meist ist es so, dass weniger Funktionsumfang in einer einfacheren Bedienung resultiert. Ich persönlich habe gerne viele Regler und will möglichst alles einstellen können. Die Meisten haben es allerdings gerne einfach und eher weniger Knöpfe. Worauf ich hinaus will ist, dass auch dies jeder selber entscheiden muss und deshalb gehe ich in meinen Testartikeln detailliert auf alles ein.

Bewertung nach dem Preis?

Die meisten Leute haben in gewisses Budget bzw. möchten nicht mehr als einen Betrag X ausgeben. Deswegen bewerte ich jeden Lautsprecher auch in Relation zum Preis.